Museum für Kunst und Gewerbe - Monatsvorschau Juli 2020

hallo Nachbarn,

 

das Museum hat wieder geöffnet, allerdings unter Corona-Bedingungen. Dennoch werden spannende und interessante Ausstellungen etc. angeboten und es lohnt sich immer das Haus, "unser! St.Georg Museum", aufzusuchen.

Viel Spass

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Monatsvorschau Juli 2020

 

Das Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg (MKG) ist seit dem 7. Mai 2020 wieder zu den üblichen Öffnungszeiten und Eintrittspreisen für Besucher*innen geöffnet. Auf begleitende Angebote wie Führungen, Vorführungen und museumspädagogische Veranstaltungen aller Art wird bis auf Weiteres verzichtet. Änderungen vorbehalten.

 

Um ein möglichst sicheres Museumserlebnis gewährleisten zu können, werden alle Gäste gebeten, die allgemeinen Distanz- und Hygieneregeln im MKG einzuhalten. Dazu gehört vor allem eine Mundschutzpflicht für alle Personen ab 7 Jahren und das Einhalten des Mindestabstandes von 1,5 Metern zu anderen Personen. Gruppenbesuche sind zurzeit nicht möglich, ausgenommen sind Familien und Personen, die im gleichen Haushalt leben. Die Garderobe sowie der Infostand sind momentan nicht besetzt. Innerhalb der Ausstellungen sind alle Mitmachstationen außer Betrieb. Die Gerd-Bucerius-Bibliothek und das Hubertus Wald Kinderreich bleiben geschlossen.

 

Die Buchhandlung Walther König im MKG ist Dienstag bis Sonntag jeweils von 12 bis 18 Uhr geöffnet.

Das Museumsrestaurant Destille freut sich auf Gäste von Dienstag bis Sonntag zwischen 11 und 16.30 Uhr.

 

 

Ausstellungen im Juli 2020

 

Peter Lindbergh: Untold Stories

20. Juni bis 1. November 2020

Die Ausstellung Untold Stories ist die erste von Peter Lindbergh selbst kuratierte Werkschau. Der 1944 geborene und in Duisburg aufgewachsene Fotograf hat zwei Jahre an der Präsentation gearbeitet und diese unmittelbar vor seinem Tod Anfang September 2019 fertiggestellt. Lindberghs Zusammenstellung von 140 Arbeiten aus den frühen 1980er-Jahren bis in die Gegenwart ermöglicht einen eingehenden Blick auf sein umfangreiches Œuvre und lädt zum Entdecken vieler bislang unerzählter Geschichten ein. In Lindberghs Bildern steht das Interesse am Menschen im Vordergrund. Mit seinen Werken ist es ihm gelungen, den unmittelbaren Kontext von Modefotografie und zeitgenössischer Kultur zu überschreiten und neu zu definieren. Die Ausstellung ist Lindberghs persönliches Statement zu seinem Werk. „Als ich meine Fotos das erste Mal an der Wand im Ausstellungsmodell gesehen habe, habe ich mich erschreckt, aber auch positiv. Es war überwältigend, auf diese Art vor Augen geführt zu bekommen, wer ich bin.“, so Lindbergh im Juni 2019 in einem Interview, das für den Ausstellungskatalog geführt wurde. Ein Großteil der Aufnahmen, die im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg (MKG) zu sehen sind, wurde noch nie gezeigt; andere sind von Zeitschriften wie Vogue, Harper’s Bazaar, Interview, Rolling Stone, W Magazine oder dem Wall Street Journal in Auftrag gegeben und veröffentlicht worden.  Die Ausstellung wird organisiert vom Kunstpalast, Düsseldorf, in Kooperation mit dem Peter Lindbergh Studio, Paris.

 

Syria 2087. Fossilien der Zukunft

29. Mai 2020 bis 25. April 2021

Was wäre, wenn die syrische Bevölkerung auf den Mars auswandern würde? Welche Dinge würde sie mitnehmen? Wie erinnert sie eine Kultur, die ihren Ort, ihre Objekte und ihre Alltagsrituale durch Zerstörung und Flucht verloren hat? Die polnisch-syrische Designerin Anna Banout (*1993) nimmt den Weltraumflug des ersten syrischen Kosmonauten Mohamed Ahmed Faris im Jahr 1987 zum Ausgangspunkt für ein Experiment: Sie stellt sich vor, wie 100 Jahre später die Tradition und Kultur Syriens auf den Planeten Mars trifft, auf dem es tatsächlich auch ein Areal namens Syria Planum gibt, das Banout schon lange fasziniert. In der Ausstellung Syria 2087 entwirft sie eine Art „Memory Box“ der Zukunft mit Erinnerungsobjekten, in denen die kulturelle Identität Syriens weiterlebt und zugleich die neue Lebenswelt im All und auf dem Mars als jüngste Erfahrung der Gemeinschaft eingeschrieben ist. Eigens für die Ausstellung gestaltet Anna Banout Gegenstände, die historische Tiefenschichten, Erzählungen und Praktiken der jüngeren syrischen Kultur in sich tragen und den Planeten durch mythische und fiktionale Motive in die Gestaltung mit einbeziehen. Wie die Elemente eines Sets lassen sie sich beliebig miteinander kombinieren, so dass die Erinnerungskultur mit diesen wenigen Objekten, als eine Art „Kulturerbe zum Mitnehmen“, gelebt und weitergegeben werden kann. Sie kombiniert diese Gegenstände mit Exponaten aus der Sammlung des MKG, die der syrischen Kultur entstammen. In Syria 2087 entwirft Anna Banout mit den Mitteln des spekulativen Designs eine Möglichkeit, die eigene Kultur mit den identitätsprägenden Erfahrungen des Neuanfangs zu verbinden. Anna Banout wurde 1993 in einer syrisch-polnischen Familie in Polen geboren und wuchs in einem polnischen Dorf auf. Im Jahr 2017 schloss sie ihr Studium an der Akademie der Bildenden Künste in Warschau ab. Heute lebt und arbeitet sie Berlin. Die Ausstellung wird gefördert vom Polnischen Institut Berlin.

 

Design Dialog – Rot. Ein Experiment

bis 20. September 2020

Museumsobjekte aus unterschiedlichen Sammlungen und Epochen ausschließlich nach ihrer Farbe sortieren? Für die Konzeption einer Ausstellung ist das weniger üblich. Trotzdem begann die Neuauflage des fortlaufenden Experiments Design Dialog im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg (MKG) genau mit dieser Herangehensweise. Im Fokus: die Farbe Rot. Anfang des Jahres wählten Besucher*innen anhand von 76 Steckbriefen ihre ganz persönlichen Favoriten aus den Sammlungen des MKG aus. Aus dieser Auswahl sollte eine Inszenierung mit Publikumsbeteiligung entstehen. Aufgrund der Corona-bedingten Schließung inszenierten die Museumsmacher*innen die Auswahl selbst und schufen ganz unterschiedliche, teilweise ungewöhnliche Verbindungen zwischen den Dingen. Nun ist das MKG wieder geöffnet und alle Gäste sind eingeladen, die Präsentation und die Objekte zu kommentieren, zu hinterfragen und die Verbindungen weiterzudenken – Anmerkungen und Wünsche nimmt das Team entgegen über Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!. Farben wirken auf uns und können unser Wohlbefinden beeinflussen. Mit der Farbe Rot assoziieren die meisten Menschen Dynamik, Aggression, Hitze oder Leidenschaft. Gestalter*innen nutzen diese Wirkung seit jeher für ihre Arbeit. Akzente werden gesetzt, die Kauflust gesteigert: Rote Designobjekte wie das überdimensionale Lippen-Sofa Marilyn BOCCA (1970) von Studio 65 oder der Sessel Donna (1969) von Gaetano Pesce wirken auf die Betrachtenden sinnlich und attraktiv. In der Mode galt rote Kleidung über Jahrtausende als ein Statussymbol. Die Farbstoffe aus der Natur zu gewinnen und zu verarbeiten war aufwendig und machte die Materialien extrem teuer. Erst als es 1868 gelang, den Farbstoff Alizarin chemisch herzustellen, setzte die Demokratisierung der Modefarbe Rot ein. Gleichwohl blieb rote Kleidung bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts selten. Ihr eigentlicher Siegeszug begann in den 1950er Jahren und erreichte mit der Popkultur der 1960er und 1970er Jahre Spitzenwerte.
 

Copy & Paste. Wiederholung im japanischen Bild

7. Mai bis 30. August 2020

Wiederholen und Kopieren gelten in der japanischen Kultur als Grundlagen für künstlerisches Schaffen. Fern des Originalitätsparadigmas der europäischen Moderne ist das Nachahmen und Vervielfältigen hier selbstverständlich. Es wird als Hommage an frühe Meister verstanden und als Einschreiben in Bildtraditionen offen praktiziert. Das Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg (MKG) besitzt einen herausragenden Schatz an japanischer Malerei und Grafik, der es erlaubt, Künstler*innen „über die Schulter“ zu schauen. In der Ausstellung Copy & Paste. Wiederholung im japanischen Bild geben rund 100 Skizzen, Farbholzschnitte, Hängerollen, Bücher und Stellschirme aus der Ostasien-Sammlung Einblick in die Grundlagen der japani-schen visuellen Kultur in der späten Edo- (1603–1868) und der Meiji-Zeit (1868–1912). Copy & Paste spürt dabei dem Entstehen, der Weiterentwicklung, der Verbreitung und der Adaption von Bildern in der Kultur Japans bis heute nach. Die Ausstellung präsentiert herausragende japanische Holzschnittmeister wie Katsushika Hokusai (1760–1849), Toyohara Kunichika (1835–1900), und Utagawa Kuniyoshi (1798–1861) sowie bedeutende Maler*innen des 19. Jahrhunderts wie Kawanabe Kyōsai (1831–1889) und Suzuki Kiitsu (1796–1858). Ihre Werke waren für europäische Künstler*innen um 1900 wegweisend und inspirieren bis heute Kunstschaffende weltweit. Das wohl berühmteste Beispiel hierfür ist Hokusais als Große Welle bekannter Farbholzschnitt Unter der Welle vor Kanagawa (1830–31), der adaptiert, künstle-risch weitergetragen und sogar massenhaft auf Postkarten, Tassen und T-Shirts reproduziert wird. Werke von so unterschiedlichen Künstler*innen wie Higuchi Akihiro (*1969), Yokoo Tadanori (*1936) und Horst Janssen (1929–1995) zeigen, wie berühmte japanische Farbholz-schnitte und Malereien bis heute künstlerische Schaffensprozesse prägen. Eine Ausstellung im Rahmen des von der Zeit-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius geförderten Projektes zur wissenschaftlichen Erschließung der Sammlung Ostasien.

 

Das Plakat. 200 Jahre Kunst und Geschichte

28. Februar bis 20. September 2020

Mit fast 400 Exponaten von rund 200 Künstler*innen und Designer*innen bietet die Ausstellung Das Plakat. 200 Jahre Kunst und Geschichte im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg (MKG) einen groß angelegten und repräsentativen Überblick über die Geschichte des Plakates von den Anfängen im frühen 19. Jahrhundert bis heute. Im Plakat treffen Kunst und Geschichte, Design und Werbung aufeinander. Plakate begleiten politische Ereignisse genauso wie die Film- und die Theatergeschichte. Sie dokumentieren die gesellschaftliche Entwicklung und spiegeln nicht zuletzt die Kunst und ihre wechselnden Stile. Porträts von Politiker*innen findet man auf Wahlplakaten, die von Musiker*innen auf Konzertplakaten, die Industrie wirbt für ihre neuen Produkte, die Tourismusbranche für die schönsten Reiseziele und selbst für Websites wird mittlerweile mit Plakaten geworben. Es gibt keine zweite Kunstgattung, die bis heute unseren Alltag in einer solchen Breite begleitet. Der bedeutende polnische Plakatkünstler Jan Lenica sagte 1966: „Das Plakat hat zweifellos eine Funktion, es hat eine Aufgabe, und dieser Pflicht muss es gerecht werden. Aber seine Bedeutung liegt nicht in dem, was es zu vermitteln hat, sondern darin, was es selbst zu sagen hat.“ – Was es selbst zu sagen hat: Die Botschaft guter Plakate ist mehrschichtig, sie geht über die bloße Werbung hinaus und macht Aussagen über die Zeit, über die Gestaltung, über Geschichte, Mode oder Geschmack. Dieser ‚Mehrwert‘ ist es, der aus einem Plakat ein Kunstwerk machen kann.

 

Das zweite Original. Fotografie neu ordnen: Reproduktionen

6. Dezember 2019 bis 19. Juli 2020

In der Ausstellung Das zweite Original. Fotografie neu ordnen: Reproduktionen widmet sich das Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg (MKG) wiederentdeckten Glasnegativen, auf denen der erste Museumsmitarbeiter Wilhelm Weimar (1857–1917) Sammlungsobjekte zwischen 1897 und 1915 fotografisch festhielt. Während Weimar damals eine überschaubare Anzahl von rund 1700 sogenannten Reproduktionsfotografien anfertigte, produzieren Museen heute eine weitaus größere Fülle digitaler Abbildungen. Sie veröffentlichen Großteile ihrer Bestände in Online Sammlungen oder auf übergeordneten digitalen Bibliotheken wie Europeana, um sich nach außen zu öffnen und neue Zugänge zu ihren Sammlungen zu ermöglichen. Sichtbar werden so jedoch nicht die Objekte selbst, sondern ausschließlich von Fotograf*innen inszenierte Reproduktionen, die als Stellvertreter dienen sollen. Auch die Negative Weimars entstanden um die Jahrhundertwende als reines Anschauungsmaterial, ohne als eigenständige Foto-Objekte zu gelten. Die besondere Materialität und Haptik des durchschimmernden Glases, das ungewöhnlich große Format von 18 x 24 cm sowie der sichtbare Detailreichtum der abgebildeten Werke führen heute zu einer kulturwissenschaftlichen Neubewertung: Sie werden zu einem zweiten Original. Als Dokumente der Zeitgeschichte geben die Reproduktionen Weimars Hinweise zur Entwicklung des fotografischen Handwerks um 1900 und spiegeln den damaligen Anspruch nach Anfertigung möglichst objektiver Bilder wider. Mit rund 250 Objekten beleuchtet die Ausstellung den Gebrauch und die Wahrnehmung von Reproduktionsfotografien von 1900 bis heute sowie den Übergang von der Technik des Zeichnens hin zum Fotografieren von Werken. Zu sehen sind neben Glasnegativen historische Abzüge, Diapositive, Abbildungen in Veröffentlichungen, Neuabzüge, Reproduktionszeichnungen und digitale Sammlungszugänge. Fünf ausgewählte kunstgewerbliche Objekte aus den Beständen des MKG und von ihnen erstellte Abbildungen laden zum direkten Vergleichen ein. Neben Wilhelm Weimars Aufnahmen stammen weiteren Fotografien vom Atelier Fratelli Alinari, Hippolyte Arnoux (Lebensdaten unbekannt), Hildegard Heise (1897–1979), Giorgio Sommer (1834–1914) u.a.

 

 

Weiterlaufende Ausstellungen im Juli 2020

 

bis auf Weiteres: Raubkunst? Provenienzforschung zu den Sammlungen des MKG 

 

Digitale Angebote des MKG (jederzeit nutzbar)

 

Das MKG kommuniziert in den Social Media:  Facebook  Instagram  Twitter

Hashtags: #mkghamburg  #culturedoesntstop  #openbutsafe

 

Das MKG bietet auf Facebook und Instagram aktuelle News, viele Hintergrundgeschichten und Videoclips, in denen Museumsmitarbeiter*innen Objekte vorstellen und von ihrer Tätigkeit erzählen. Museumsfans können die aktuell über 17.000 Werke umfassende MKG Sammlung Online zu Hause durchstöbern, mit anderen teilen oder unter „Meine Sammlung“ ihre Lieblingsobjekte speichern. Viele Motive sind gemeinfrei, d.h. für jegliche kreative Weiterverwendung freigegeben, und stehen zum Herunterladen zur Verfügung. Tolle Ideen, was man alles aus den vorliegenden Bilddaten basteln kann, und Anleitungen zum Nachmachen gleich dazu, hat das Museum im MKG Studio zusammengestellt: Art Deco-Fliesen, Samurai-Kühlschrankmagneten, bedruckte T-Shirts und Kissenbezüge, Teelichter mit Panoramablick, Jugendstilvasen oder Frühstücksbrettchen nach dem Vorbild antiker Schminkpaletten und vieles mehr. Mit der Musikinstrumente-App kann man sich durch die Musikgeschichte hören und über 100 einzigartige historische Instrumente dank interessanter Informationen und spannender Detailaufnahmen auch aus nächster Nähe kennen lernen. Das Jugendstil Web-Journal „Bewegte Jahre“ begleitet einen fiktiven Reporter mit originalen Fotos und Dokumenten durch diese Zeit des Aufbruchs. Er begegnet realen Künstler*innen und Reformer*innen und zeichnet in seinem Reisetagebuch ein lebhaftes Bild des Jugendstils. Im Podcast Abgestaubt kommen Menschen verschiedenster Berufe im Museum zu Wort und erzählen aus ihrem Alltag.

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