Museum für Kunst und Gewerbe - Monatsvorschau Oktober

MONATSVORSCHAU OKTOBER 2020

 

Das Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg (MK&G) hat zu den üblichen Öffnungszeiten und Eintrittspreisen geöffnet.  Führungen und Veranstaltungen finden zurzeit nur eingeschränkt statt. Aktuelle Themen und Termine sind im Online-Kalender einsehbar. Für die Teilnahme gelten besondere Bedingungen. Neueste Informationen dazu finden Sie unter www.mkg-hamburg.de/besuch.

 

Besucher*innen werden gebeten, die allgemeinen Distanz- und Hygieneregeln im MK&G zu befolgen. Der Mindestabstand von 1,5 Metern ist einzuhalten. Gruppenbesuche ab 10 Personen sind zurzeit nicht möglich. Die Garderobe und der Infostand sind momentan nicht besetzt. Die Gerd-Bucerius-Bibliothek und das Hubertus Wald Kinderreich bleiben geschlossen. Die Buchhandlung Walther König und das Restaurant Destille haben wieder regulär geöffnet. Änderungen vorbehalten.

 

AUSSTELLUNGEN & PROJEKTE

 

 

MADE IN CHINA! PORZELLAN

2.Oktober 2020 bis 20. März 2022

Pressetermine auf Anfrage

 

Made in China – dieses Label ist in der heutigen Warenwelt allgegenwärtig. China hat bereits vor Jahren Deutschland als Exportweltmeister und die USA als größte Handelsnation abgelöst. Der seit Jahrtausenden unübertroffene Exportschlager aus China ist aber kein T-Shirt, Smartphone oder Computer, sondern Porzellan. In Europa gelang die Entwicklung einer Porzellan-Rezeptur erst Anfang des 18. Jahrhunderts, mit weitreichenden Folgen für den globalen Porzellanhandel. Was macht Porzellan so besonders, dass Fürsten, Kaiser, Könige seit Jahrtausenden dafür schwärmen und Milliardär*innen heute Rekordsummen für Spitzenstücke zahlen? Auf welchen Wegen sind chinesische Porzellane nach Hamburg und ins MK&G gelangt? Mit etwa 150 Exponaten aus seiner hervorragenden Porzellansammlung geht das MK&G diesen Fragen nach und beleuchtet Aspekte wie Materialität, Funktion und Qualität. Gezeigt werden exquisite Einzelstücke sowie hochwertige Objekte der Ming- und Qing-Dynastie (1644–1911) von kaiserlichem Porzellan bis zu Exportware.

 

 

FREIRAUM – OFFENER TREFFPUNKT, PAUSEN- & PROJEKTRAUM

ab 4. September 2020

 

Am 4. September 2020 öffnet das Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg (MK&G) den Freiraum im Herzen des Hauses. Der neue Treffpunkt, Pausen-, und Projektraum für Besucher*innen, Nachbar*innen, Reisende und Museumsmitarbeiter*innen ist während der Öffnungszeiten des MK&G kostenfrei zugänglich und lädt zum Verweilen, Lesen, Arbeiten und Diskutieren ein. Das MK&G stellt damit die soziale Funktion des Museums – ein Raum für Begegnung, Aufenthalt und Diskurs zu sein – prominent ins Zentrum seiner Arbeit. Der Freiraum wird dynamisch und offen auf die Bedürfnisse seiner Nutzer*innen und aktuelle Themen der Stadtgesellschaft reagieren. Sein Programm befindet sich dabei auch stets im Dialog mit der Sammlung und den Ausstellungen des Hauses, die im Forum des Projektraums durch neue Perspektiven erweitert und zur Diskussion gestellt werden. Die Gastgeber*innen Nina Lucia Groß und Tilman Walther entwickeln mit verschiedenen Akteur*innen und Communities der Stadt temporäre Aktivierungen des Raums, Angebote, Nutzungsmöglichkeiten und Zugänge. Auch die Möbel, gestaltet vom Design- und Architekturkollektiv ConstructLab, verändern sich mit ihren Nutzer*innen.

 

 

PETER LINDBERGH: UNTOLD STORIES

20. Juni bis 1. November 2020

 

Die Ausstellung Untold Stories ist die erste von Peter Lindbergh selbst kuratierte Werkschau. Der 1944 geborene und in Duisburg aufgewachsene Fotograf hat zwei Jahre an der Präsentation gearbeitet und diese unmittelbar vor seinem Tod Anfang September 2019 fertiggestellt. Lindberghs Zusammenstellung von 140 Arbeiten aus den frühen 1980er-Jahren bis in die Gegenwart ermöglicht einen eingehenden Blick auf sein umfangreiches Œuvre und lädt zum Entdecken vieler bislang unerzählter Geschichten ein. In Lindberghs Bildern steht das Interesse am Menschen im Vordergrund. Mit seinen Werken ist es ihm gelungen, den unmittelbaren Kontext von Modefotografie und zeitgenössischer Kultur zu überschreiten und neu zu definieren. Die Ausstellung ist Lindberghs persönliches Statement zu seinem Werk. „Als ich meine Fotos das erste Mal an der Wand im Ausstellungsmodell gesehen habe, habe ich mich erschreckt, aber auch positiv. Es war überwältigend, auf diese Art vor Augen geführt zu bekommen, wer ich bin.“, so Lindbergh im Juni 2019 in einem Interview, das für den Ausstellungskatalog geführt wurde. Ein Großteil der Aufnahmen, die im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg (MK&G) zu sehen sind, wurde noch nie gezeigt; andere sind von Zeitschriften wie Vogue, Harper’s Bazaar, Interview, Rolling Stone, W Magazine oder dem Wall Street Journal in Auftrag gegeben und veröffentlicht worden. Eine Ausstellung des Kunstpalastes, Düsseldorf, in Kooperation mit der Foundation Peter Lindbergh, Paris, und dem Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg.

 

 

DIE SPRACHE DER MODE

14. August 2020 bis auf Weiteres

 

Unter dem Titel Die Sprache der Mode präsentiert das Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg (MK&G) seine jüngsten zeitgenössischen Neuerwerbungen für die Sammlung Mode und Textil und weitere herausragende Objekte – darunter Entwürfe etablierter Designer*innen wie Walter Van Beirendonck, Coco Chanel, Jean-Charles de Castelbajac, Jean-Paul Gaultier, Tom Ford, Karl Lagerfeld oder Martin Margiela und aufstrebender Nachwuchsdesigner*innen wie Edda Gimnes und Flora Miranda Seierl. Die Ausstellung beleuchtet die Bedeutung von Text auf Modeerzeugnissen und widmet sich mit über 35 Exponaten aus dem 19. Jahrhundert bis heute dem spielerischen Umgang mit Sprache und der facettenreichen Gestaltung von Markennamen oder Logos, politischen Botschaften und Typografie im Modedesign.

 

 

SUSANNE KRIEMANN. FOTOGRAFIE NEU ORDNEN: GESTRÜPP7.

August 2020 bis 31. Januar 2021

 

Susanne Kriemann (*1972) befasst sich mit radioaktiver Strahlung und den Auswirkungen der Zivilisation auf die Natur. Die Künstlerin stellt zwei Werkkomplexe vor und setzt sie in Dialog mit historischen Fotografien und Drucken aus dem MK&G. In ihrer Arbeit Gessenwiese, Kanigsberg (2017–2020) nutzt sie neben Fotografie auch historische Druckverfahren wie die Heliogravüre. Für die zweite Serie Mngrv (2018–2020), die für die Schau entstanden ist, ließ sich Susanne Kriemann von Naturselbstdrucken der Botaniker Constantin von Ettingshausen (1826–1897) und Alois Pokorny (1826–1886) inspirieren: Sie erstellt Drucke nach fotografischen Vorlagen von Mangrovenpflanzen, in die sie Teile und Strukturen von Plastikmüll eindruckt, den sie in den Mangrovenwäldern in Süd- und Südostasien sammelte. Diese Serien ergänzt sie – geleitet vom Motiv des Gestrüpps – um etwa 40 Heliogravüren, Pigment-, Gummi- und Naturselbstdrucke aus der Sammlung Fotografie des MK&G.

 

 

SYRIA 2087. FOSSILIEN DER ZUKUNFT

29. Mai 2020 bis 25. April 2021

 

Was wäre, wenn die syrische Bevölkerung auf den Mars auswandern würde? Welche Dinge würde sie mitnehmen? Wie erinnert sie eine Kultur, die ihren Ort, ihre Objekte und ihre Alltagsrituale durch Zerstörung und Flucht verloren hat? Die polnisch-syrische Designerin Anna Banout (*1993) nimmt den Weltraumflug des ersten syrischen Kosmonauten Mohamed Ahmed Faris im Jahr 1987 zum Ausgangspunkt für ein Experiment: Sie stellt sich vor, wie 100 Jahre später die Tradition und Kultur Syriens auf den Planeten Mars trifft, auf dem es tatsächlich auch ein Areal namens Syria Planum gibt, das Banout schon lange fasziniert. In der Ausstellung Syria 2087 entwirft sie eine Art „Memory Box“ der Zukunft mit Erinnerungsobjekten, in denen die kulturelle Identität Syriens weiterlebt und zugleich die neue Lebenswelt im All und auf dem Mars als jüngste Erfahrung der Gemeinschaft eingeschrieben ist. Eigens für die Ausstellung gestaltet Anna Banout Gegenstände, die historische Tiefenschichten, Erzählungen und Praktiken der jüngeren syrischen Kultur in sich tragen und den Planeten durch mythische und fiktionale Motive in die Gestaltung mit einbeziehen. Wie die Elemente eines Sets lassen sie sich beliebig miteinander kombinieren, so dass die Erinnerungskultur mit diesen wenigen Objekten, als eine Art „Kulturerbe zum Mitnehmen“, gelebt und weitergegeben werden kann. Sie kombiniert diese Gegenstände mit Exponaten aus der Sammlung des MK&G, die der syrischen Kultur entstammen. In Syria 2087 entwirft Anna Banout mit den Mitteln des spekulativen Designs eine Möglichkeit, die eigene Kultur mit den identitätsprägenden Erfahrungen des Neuanfangs zu verbinden. Anna Banout wurde 1993 in einer syrisch-polnischen Familie in Polen geboren und wuchs in einem polnischen Dorf auf. Im Jahr 2017 schloss sie ihr Studium an der Akademie der Bildenden Künste in Warschau ab. Heute lebt und arbeitet sie Berlin. Die Ausstellung wird gefördert vom Polnischen Institut Berlin.

 

 

FUNKTION UND VIELFALT. GRAFIKDESIGN IM MK&G

bis Herbst 2020

 

Grafikdesign: das ist der Druck oder die Zeichnung, die eine konkrete Funktion im Alltag hat – von der Briefmarke zur Urkunde, von der Illustration zur Entwurfszeichnung, vom Ornamentstich zur Typografie. Die Ausstellung zeigt erstmals einen Querschnitt durch die Vielfalt der grafischen Sammlung des Museums für Kunst und Gewerbe Hamburg (MK&G). 140 Exponate, chronologisch geordnet in 22 kleinen Kapiteln, präsentieren exemplarisch einzelne Sammelgebiete. Die Auswahl erstreckt sich von prächtigen mittelalterlichen Initialen, Ornamentstichen und repräsentativen Ansichten aus der Renaissance bis hin zu reichen Dekorationsentwürfen des 19. Jahrhunderts. Das 20. Jahrhundert ist u.a. mit Entwürfen zur Typografie und Reklame aus der Bauhauszeit vertreten. Aber auch Modezeichnungen, Buchtitel, Website-Layouts oder politische Grafik werden gezeigt. Mehr Informationen

 

 

 

VERANSTALTUNGEN

 

(alle Angaben ohne Gewähr)

 

Im Oktober finden vereinzelt Führungen und Veranstaltungen statt.
Das Programm wird laufend aktualisiert, alle Themen und Termine sind
im Online-Kalender einsehbar. Für die Teilnahme gelten besondere
Bedingungen, aktuelle Informationen sind zu finden unter www.mkg-hamburg.de/besuch.

 

 

Donnerstag, 22. Oktober 2020, 19 Uhr

LESEGRUPPE „CAMERA WORK“ & DEPOTBESUCH

 

Esther Ruelfs, Leiterin der Sammlung Fotografie, und der wissenschaftliche Mitarbeiter Sven Schumacher laden Besucher*innen ein, in kleinen Lesegruppen von je 5 Personen die legendäre Foto-Zeitschrift zu entdecken. Zwischen 1903 und 1917 von Alfred Stieglitz in New York herausgegeben, feierte Camera Work als erstes Magazin die Fotografie als künstlerisches Medium. Aus dieser Zeitschrift wählte Susanne Kriemann Arbeiten für die Ausstellung aus. Die Lesegruppe schaut sich einige der hochwertig gedruckten und per Hand eingeklebten Heliogravüren im Original an und erhält Einblicke in das Depot der Sammlung Fotografie.

 

Kosten: Museumseintritt (Do ab 17 Uhr 8 Euro)

 

Teilnahmebedingungen:

- vorherige Anmeldung erforderlich unter: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

- Maximal 5 Teilnehmer*innen

- ggf. Mund- und Nasenschutz erforderlich

- Kontaktdaten werden aufgenommen

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